Virtuelle Versuchsbegehung
Ökologische Versuchsfelder
Herzlich Willkommen bei unserer diesjährigen Vorstellung der ökologischen Versuchsfelder!
Wie bereits im letzten Jahr gibt es auch in diesem Jahr unterschiedliche Möglichkeiten, die ökologischen Versuchsfelder des LTZ Augustenberg in Forchheim am Kaiserstuhl und Karlsruhe-Grötzingen zu besichtigen.
Vor Ort besteht die Möglichkeit, die Versuchsfelder mit einem Infoparcours selbstständig zu besichtigen. Hierbei werden Sie über Schautafeln und einen Audioguide durch die Versuche begleitet. Weitere Informationen finden sich untenstehend bei den allgemeinen Informationen unter "Infoparcours".
In der folgenden digitalen Versuchsfeldbegehung möchten wir Ihnen darüber hinaus die Möglichkeit bieten, auch aus der Ferne allgemeine und aktuelle Informationen zu den verschiedenen Versuchen zu erhalten. Neben allgemeinen Informationen zu den angebauten Kulturen werden die Versuchsaufbauten erläutert und regelmäßig mit aktuellen Bildern zur Bestandesentwicklung aktualisiert.
Allgemeine Informationen
Einen Großteil der Versuche auf den ökologischen Versuchsfeldern machen die ökologischen Landessortenversuche aus. Dabei werden an den verschiedenen Standorten Sorten verschiedener Kulturen auf ihre Anbaueignung unter ökologischen Bedingungen geprüft. Diese Versuche sind Teil der Landesortenversuche. Sie befinden sich noch an weiteren Standorten in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern. Ein Teil der Sortimente wird bundesweit abgestimmt. In Baden-Württemberg gibt es insgesamt sechs Standorte für ökologische Landessortenversuche, wobei nicht jede Kultur an jedem Standort getestet wird. So steht Körnermais z. B. nur in Forchheim am Kaiserstuhl und in Grötzingen bei Karlsruhe, während Winterweizen an allen Standorten untersucht wird.
Ziel der Öko-Landessortenversuche ist, Landwirtinnen und Landwirten sowie weiteren Akteuren der Wertschöpfungskette möglichst umfassend Informationen zur Verfügung zu stellen: zum Verhalten der Sorten auf dem Acker (Unkrautunterdrückung, Krankheitsbefall, Lagerneigung etc.) und ihren Ertrags- und Qualitätseigenschaften. Im ökologischen Landbau sind insbesondere Merkmale wie die Stickstoff-Effizienz, Beikrautunterdrückung, geringe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten sowie eine hohe Ertragsstabilität relevant.
Die Landessortenversuche sind überall gleich aufgebaut. Jeder Versuch besteht aus vier Blöcken, in denen jeweils alle Sorten des Sortiments zufällig angeordnet in Kleinparzellen von ca. 15 m²/Sorte stehen. Somit ist jede Sorte vier Mal im Versuch an verschiedenen Stellen vorhanden. Das ist wichtig, um möglichst belastbare Ergebnisse zu erzielen.
Die Ergebnisse der Versuche werden ab Herbst auf den Internetseiten des LTZ und in den landwirtschaftlichen Wochenblättern veröffentlicht.
Mehr Informationen zu den Öko-Landessortenversuchen
Daneben werden an einigen Standorten produktionstechnische Versuche durchgeführt. In diesen werden anbauspezifische Fragestellungen aufgegriffen und anhand von Exakt- oder Streifenversuchen untersucht.
Versuchsstandorte der ökologischen Landessortenversuche in Baden-Württemberg

Im Rahmen der Öko-Landessortenversuche an den verschiedenen Standorten geprüfte
Kulturen
Tab. 1: Übersicht über die an
den verschiedenen Standorten geprüften Kulturen im Rahmen der Öko-Landessortenversuche: SW= Sommerweizen; HF= Hafer, SG =
Sommergerste, AB= Ackerbohne, SE= Sommererbse, KM= Körnermais, SJ= Soja, LP= Lupine, KT= Kartoffel, WR= Winterroggen, WT=
Wintertriticale, WW= Winterweizen, DI= Dinkel, EM= Emmer, EK= Einkorn, WG= Wintergerste, AB= Ackerbohne, W-AB= Winterackerbohne;
Reifegruppen: sf= sehr früh, f= früh, mf= mittelfrühStand 2021
Neben der digitalen Versuchsfeldbegehung besteht auch vor Ort die Möglichkeit, die Versuche selbstständig zu besichtigen. Aufgestellte Tafeln und ein digitaler Audioguide (DigiWalk) leiten dabei durch die Versuche. Neben Informationen zu den einzelnen Kulturen werden die Fragestellungen der Versuche erläutert und Beobachtungen zur agronomischen Entwicklung, sowie erste Ergebnisse beschrieben.
Weitere Informationen zum Infoparcours sowie zur Nutzung der DigiWalk-App finden sich auf unserem Flyer.
Das ökologische Versuchsfeld in Karlsruhe-Grötzingen wurde im Jahr 2007 auf ökologische
Bewirtschaftung umgestellt und im Jahr 2009 haben die Versuchstätigkeiten (Landessortenversuche) begonnen. Das Versuchsfeld hat eine
Gesamtgröße von 5 ha und wird mit einer fünfgliedriger Fruchtfolge mit Winter- und Sommergetreide, Mais,
Körnerleguminosen und Kleegras bewirtschaftet.
Standortdaten
Höhe über NN [m] |
Ø Niederschlag [mm/Jahr] |
Ø Jahrestemperatur [°C] |
Bodentyp |
Boden-/Ackerzahl |
Bodenart |
120 |
750 |
10,1 |
Pararendzina |
80/90 bis 50/60 |
sL bis tL |
Im Rahmen der Landessortenversuche werden auf dem Versuchsfeld verschiedene Winterungen (Dinkel, Wintergerste und Winterweizen) und Sommerungen (Körnermais und Soja) angebaut. Daneben werden auf dem Versuchsfeld verschiedene produktionstechnische Versuche zum Anbau von Kohl durchgeführt. Dabei wird die Nachwirkung unterschiedlicher N-Düngemittel und die Möglichkeit der Nützlingsförderung durch Blühstreifen untersucht.
Auf dem ökologischen Versuchsfeld in Forchheim a.K. werden seit dem Jahr 2015 Landessortenversuche und produktionstechnische Versuche durchgeführt. Das Versuchsfeld bildet ein eigenes Fruchtfolgeglied innerhalb einer 5-gliedrigen Fruchtfolge mit Kleegras, Kartoffeln, Wintergetreide und Sojabohnen. Daher befindet sich das Versuchsfeld jedes Jahr auf einer anderen Fläche. Diese Flächen liegen alle im Westen von Forchheim a.K. in direkter Nachbarschaft zueinander und haben jeweils eine Größe von rund 2 ha.
Standortdaten
Höhe über NN [m] |
Ø Niederschlag [mm/Jahr] |
Ø Jahrestemperatur [°C] |
Bodentyp |
Ackerzahl |
Bodenart |
117 |
619 |
11,4 |
Pararendzina |
79-88 |
uL |
Im Rahmen der Landessortenversuche werden auf dem Versuchsfeld Winterweizen und Mais sowie als Leguminosen neben Sojabohnen auch Winter- und Sommerackerbohnen und Erbsen angebaut. Außerdem gibt es seit dem Jahr 2021 einen Sortenversuch mit Kichererbsen. Daneben werden auf dem Versuchsfeld regelmäßig produktionstechnische Versuche angestellt, bei denen die Verbesserung bestimmter Anbauaspekte im Ökolandbau im Fokus steht. Seit dem Jahr 2018 wird in Forchheim a.K. ein Versuch zum Anbau von Mais mit verschiedenen Gemengepartnern angestellt. Zusätzlich werden zur Anschauung jedes Jahr wechselnde Kulturen angebaut, die bisher noch selten im Anbau sind, aber in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen könnten, wie Körnerhirse, Sonnenblumen oder Edamame-Soja.
Weitere Informationen zu den einzelnen Versuchen finden sich in unserem Feldversuchsführer.