Das Öko-Versuchsfeld Forchheim a.K. wird nach den Vorgaben des Ökologischen Landbaus (EU-Bio-Verordnung) und nach den
Richtlinien von Bioland bewirtschaftet. Das Versuchsfeld (~ 2ha) ist in einer fünfgliedrigen Fruchtfolge (insgesamt ca. 10 ha)
integriert, gepachtet vom Lindenbrunnenhof, Ottmar Binder. Die Vorfrucht ist Soja. Die Betreuung und Bewirtschaftung des
Versuchsfeldes erfolgt durch das LTZ Augustenberg.
Insgesamt gab es einen milden Winter mit wenigen Frosttagen, das Frühjahr mit Niederschlägen und im Durchschnitt dann eher zu warm. Ab Mitte Mai gab es keine nennenswerten Niederschläge mehr.
Vor Ort befinden sich 11 Feldversuche mit insgesamt 514 Parzellen.
Alle Informationen finden Sie im Detail in unserem Versuchsfeldführer
Informationen zu den Versuchen
Versuchsaufbau:
Insgesamt 31 Sorten:
- 26 Sorten als orthogonales, über alle 6 Standorte abgestimmtes Sortiment
- 5 Anhangssorten am Standort Forchheim a.K.
- Darunter 5 heterogene Populationen (ökologisch heterogenes Material, weitere Informationen: www.weizenvielfalt.de)
- Sortiment ist unterteilt in kurz- und langstrohig
Aussaat: 21.10.2022, Drillsaat mit Reihenabstand von 15 cm, Saatstärke 350 Körner/m²
Der Boden wurde vor der Aussaat gepflügt, alle Sorten sind bis 15.11.2022 aufgelaufen.
Feldbeobachtungen:
Während Schossen in BBCH 32 in geringem Ausmaß Septoria-Blattdüre
- Sorten ohne Symptome: Moschus, Exsal, Debian, Illusion
- Sorten mit stärkeren Symptomen: Montalbano und Wiwa
- Ährenschieben ab Mitte Mai
Anfang Juni zum Ende der Blüte: Braunrost
Sorten ohne Symptome: Curier, Argument, Knut, Triptolemo, Asory, Campesino, Christoph, Aurelius, Montalbano, RGT Dello
Sorte mit starkem Befall: SU Mangold
Düngung: Phytopellets mit 60 kg Nges/ha, daraufhin letzter Striegelgang
Mitte Mai Schossen abgeschlossen
Ährenschieben ab Mitte Mai, erste Sorten Debian, Aurelius und Campesino, letzte Sorte am 25. Mai Castado
Kein Regen während der Blüte, keine Probleme mit Ährenfusariosen
Problem im Oberrheingraben sehr früh sehr hohe Temperaturen à Weizen geht zu schnell in Abreife; dieses Jahr zwar später höhere Temperaturen, aber zu wenig Niederschlag
Erkenntnisse aus dem Versuch:
Neue Sorten in 2023: Absolut (A) von IG Pflanzenzucht, Knut (B) von Sejet/ IB Sortenvertrieb, Debian (B) und Exsal € von Deutsche Saatveredelung AG und RGT Dello (C) von RAGT
In 2022 konnte die Sorte Christoph von Natur-Saaten (Naturland) hier in Forchheim den höchsten Ertrag unter den E-Sorten erzielen (Absolutertrag 64,9 dt/ha): Die Sorte ist eine Züchtung für Trockenstandorte. Die Sorte Aurelius von IG Pflanzenzucht hatte mit 60,25 dt/ha den zweithöchsten Ertrag unter den E-Sorten. Die Sorte weist sehr gute Resistenzeigenschaften gegenüber Mehltau und Rosterkrankungen aus.
Unter den Populationen erzielte Liocharls eine Population des Dottenfelderhofs mit 57,1 dt/ha den höchsten Ertrag.
Weiterer Versuch in Öko-LSV integriert im Rahmen des Projektes „Wertprüfung von Getreide-Populationen unter den Bedingungen des Öko-Landbaus“
- 5 heterogene Populationen: Liocharls (Züchter FZD), Emil (Züchtung FZD), Eddie (Züchtung FZD), CC2K (Züchting Agroscope), OQ-I (Züchtung Wakelyns/Uni Kassel)
- 5 Referenzsorten: Wendelin, Moschus, Aristaro, Grannosos, Thomaro
- intergrund für diesen Versuch ist, dass mit der neuen EU-Öko-Verordnung erstmalig die Notifikation von heterogenem Material (ÖHM) und somit das Inverkehrenbringen von Saatgut aus ÖHM möglich ist. Da die Regelung für ÖHM keine Prüfung der Leistungen des ÖHM im Rahmen der Notifikation vorsehen, erfolgt diese im Rahmen dieses gemeinschaftlichen Versuches.
- Weitere Standorte des Versuchs: Gladbacherhof (Uni Giessen), Eichenberg (Uni Kassel), Dottenfelderhof (Forschung und Züchtung Dottenfelderhof)
- Die Auswertung und Projektleitung liegt bei der Forschung & Züchtung Dottenfelderhof
- Ackerbohnen können wie alle Körnerleguminosen Luftstickstoff mithilfe von Rhizobien fixieren. Sie dienen maßgeblich der Eiweißversorgung von Nutztieren, können aber auch als Lebensmittel verwendet werden. Ackerbohnen haben durch ihre gute Bodengare und Stickstoffnachlieferung den höchsten Vorfruchtwert der geprüften Körnerleguminosen auf dem Versuchsfeld.
- 9 Sorten
- Aussaat am 03.03.2023
- Leichtes Auftreten Schokoladenfleckenkrankheit
- Stellenweise Virosen und Rost
- Winterackerbohnen sind frosttolerante Formen der Sommerackerbohnen und können schon im Herbst ausgesät werden und dadurch die
Winterfeuchte besser ausnutzen.
- 8 Sorten
- Aussaat am 21.10.2022
- Auftreten der Schokoladenfleckenkrankheit bei allen Sorten
- Leichtes Auftreten von Rost
- Körnererbsen können wie alle Körnerleguminosen Luftstickstoff mithilfe von Rhizobien fixieren. Sie dienen maßgeblich der Eiweißversorgung von Nutztieren, können aber auch als Lebensmittel (Proteinextrakte) verwendet werden.
- 8 Sorten
- Aussaat: 03.03.2023
- Gesunder Bestand
- Geht aufgrund hoher Temperaturen schnell in die Abreife
- Körnermais wird für die Lebensmittelherstellung und als Futtermittel benötigt und ist als C4-Pflanze Hitze tolerant.
- 10 Sorten, darunter heterogene Populationen
- Aussaat: 03.05.
- Unterschiede der einzelnen Sorten, bzw. Populationen beim nächsten Feldtag
Sehr frühe Sorten (000-Sorten)
- 16 Sorten
- Impfung der Sojabohne mit Rizoliq Top S Soja
- Zaun gegen Hasenfraß bis Ende August
- Aussaat: 04.05.2023
Frühe Sorten (00-Sorten)
11 Sorten
- Impfung der Sojabohne mit Rizoliq Top S Soja
- Zaun gegen Hasenfraß bis Ende August
- Aussaat: 04.05.2023
13 Sorten:
- 1 x desi-Typ: Nero, violette Blüte, Indien, 150-300 g TKM, kleinere Erbsen in schwarz
- 2 x gulabi-Typ: Olga und Irenka, Untertyp desi, violette Blüte, dunkelbraune kleinere Erbsen
- 10 x kabuli-Typ: Mittelmeer, Zentral-/Südamerika, weiße Blüte, TKM 300 – 500 g
- Desi-Typ bringt weniger Ertrag, aber höhere Sicherheit im Anbau
Versuch seit 2021 in Forchheim a.K., Aussaat 02.05.2023
In Zusammenarbeit mit der LfL, Uni Hohenheim, Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (Österreich), ZALF
Artspezifische Mesorhizobien fehlen in unseren Böden, daher Impfung mit Legume Fix für Kichererbsen (Impfmittel auf Torfbasis), um Ausbildung der Knöllchenbakterien zu gewährleisten
Keine Düngung
Mechanische Unkrautbekämpfung gut möglich, unterirdische Keimung (hypogäisch)
Ihr Wuchs ist indeterminiert, sodass zeitgleich häufig Knospen, Blüten und Hülsen vorhanden sind. Das vegetative Wachstum und die Bildung neuer Blüten wird solange fortgesetzt, wie die Bedingungen geeignet sind.
Kälte- und Nässe empfindlich.
Trockenbohnen dienen als Hülsenfrüchte der Eiweißversorgung gerade bei vegetarischer und veganer Ernährung. Wie alle Körnerleguminosen können auch sie Luftstickstoff mithilfe von Rhizobien fixieren.
Sortenvergleich hinsichtlich Ertrag und Qualität im Rahmen der Eiweißinitiative BW
Nur 5 von 11 Sorten konnten gesät werden, da restliches Saatgut mit dem Bakterium Xanthomonas infiziert war
Verfügbarkeit und Preis des Saatgutes stellen noch eine Hürde dar.
Versuch in Forchheim a.K. seit 2022
Aussaat: 06.06.2023, kälteempfindlich, Aussaat nach Schafskälte
Während die Rispenhirse (Panicum miliaceum) in Deutschland im Mittelalter zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel zählte, ist sie heutzutage von der Anbaufläche weitestgehend verschwunden. Als trockenheitstolerante Kultur, die auch bei höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen stabile Erträge liefern kann, kann Sie zukünftig durch die Auswirkungen des Klimawandels bedeutender werden. Rispenhirse eignet sich sowohl für den menschlichen Verzehr als auch für den Einsatz in der Tierfütterung. Durch ihre hohen Gehalten an schwefelhaltigen Aminosäuren stellt sie eine interessante Komponente in der Schweine- und Geflügelfütterung dar. Im Versuch soll geprüft werden ob die Gehalte der schwefelhaltigen Aminosäuren sich durch eine Schwefeldüngung steigern lassen.
4 Varianten, Kontrolle ohne Düngung:
- 30 kg Schwefel Kieserit
- 30 kg Schwefel Polysulfat
- 60 kg Schwefel Kieserit
Aussaat: 03.05.2023, Düngung nach DüV (70 kg Nges/ha Horndünger)
Varianten:
- Kontrolle
- TopStim
- Diaglutin N,
- Utrisha-N
- Kreotec
- Akra Saat Power
- Endo Mais
- RhizoVital 42
- Mykonor Bio-NPK
- DüV (70 kg Nges/ha Horndünger)
- Jeweils bei 2 Sorten (Quentin und Futurixx) dreifachwiederholt