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Burgruine Hochburg vor blauem Himmel

Fachschulklasse Ökologischer Landbau an der Hochburg in Emmendingen

Artikel

Neue Fachschulklasse für ökologischen Landbau startet im November


Am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Emmendingen-Hochburg (LBZ) startet im November dieses Jahres die Fachschulklasse zum „Staatlich geprüften Wirtschafter für Landwirtschaft Fachrichtung Ökologischer Landbau“ in den 7. Durchgang.

Momentan gibt es noch freie Plätze!

In der zweijährigen Ausbildung, mit einem fachpraktischem Jahr mit sechs Blockwochen und anschließend einem Vollzeitschuljahr, absolvieren die Studierenden bei verschiedenen Lehrkräften Unterrichtseinheiten in den Fächern:

  • pflanzliche und tierische Erzeugung im Ökologischen Landbau
  • betriebliche Kommunikation
  • Mitarbeiterführung
  • Betriebswirtschaft und Unternehmensführung mit Agrarpolitik, Markt, Recht, Steuern und Versicherungen

Wer möchte, kann nach dem Abschluss als Wirtschafter direkt im Anschluss die Meisterprüfung als nächste Hürde angehen. Für die Studierenden steht während der Ausbildungszeit ein Wohnheim auf dem Gelände des Bildungszentrums zur Verfügung.

Am 21. Juli 2025 wird es für das Angebot ein online Infoabend geben.

Einwahllink über Webex



Interessierte sind zudem herzlich willkommen, bei der derzeitigen Fachschulkasse „reinzuschnuppern“, um mit den Studierenden über ihre Erfahrungen bei der Ausbildung zu sprechen.



Weitere Infos:

Flyer

Weiter Informationen

Anmeldeformular

Hintergrund:

Die Fachschulklasse Fachrichtung Ökologischer Landbau ist Teil des Kompetenzzentrums Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (KÖLBW). Dieses setzt sich aus den drei an der Hochburg ansässigen Partnern zusammen:

  1. Bildung: das heißt die Fachschulklasse Ökolandbau,
  2. Forschung: das Referat Ökologischer Landbau des Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ),
  3. die Praxis: auf dem ökologisch bewirtschafteten Betrieb der Staatsdomäne Hochburg.


Der Instagram Kanal der Schule

Ansprechpartner für Infos:

Sekretariat des LBZ

Hochburg 7; 79312 Emmendingen,

 07641/451-9191

bildungszentrum@landkreis-emmendingen.de



Interview

Fragen an den Klassenlehrer der Fachschulklasse Ökologischer Landbau - Nikolai Strohmayer

1.      Welche Berührungspunkte hattest du mit dem Ökolandbau in deinem Beruflichen Werdegang?

Da muss ich direkt an meine erste Stelle im Landkreis Waldshut denken, im Ursprungsgebiet der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind. Im Bereich Bauen im Außenbereich und in der förderrechtlichen Bauberatung hatte ich in Waldshut häufig mit ökologisch wirtschaftenden Betrieben zu tun. Die Berührungspunkte danach waren eher im privaten Bereich bevor ich ans Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Emmendingen Hochburg (LBZ) wechselte. 



2.      Was ist die Besonderheit an der Fachschulklasse Fachrichtung Ökologischer Landbau in Emmendingen im Vergleich zu anderen Fachschulen?

Ich bin erst seit Januar 2024 Vollzeitlehrer am LBZ, werde also erst diesen Herbst sozusagen meine erste Klasse abschließen, weshalb ich die Frage nicht vollends beantworten kann. Mein Eindruck ist, dass die Studierenden der Ökoklasse im Vergleich zu anderen Fachschulklasse, auch an der Hochburg selbst, ein höherer Maß an Lehrbereitschaft mitbringen, offen für Themen wie z.B. Ethik in der Tierhaltung, nachhaltiger Fleischkonsum u.a. sind und nichts einfach so hinnehmen, sondern alles hinterfragen. 

Besonders ist ebenfalls, dass mehr als die Hälfte nicht von einem elterlichen Betrieb kommen, sich aber bewusst für den steinigen Weg der Landwirtschaft entscheiden. Von schulischer Seite ist uns da auch das Thema außerfamiliäre Hofübergage wichtig. Ein bemerkenswerter Punkt ebenfalls für die Klasse ist es, dass den Studierenden viel Vertrauen von Seiten der Betriebe geschenkt wird. So kalkulieren alle Ihre Meisterarbeit, auch die, die keine Jahresabschlüsse vom elterlichen Betrieb vorliegen haben, mit reellen Betrieben, in denen Sie zum Teil tätig sind.



3.      Wie werden die Studierenden auf die Schule aufmerksam? Woher beziehen sie ihre Informationen über die Schule?

Seit knapp zwei Jahren bespielen wir einen Instagramkanal, mit dem wir vor allem durch kleinere Berichte die Berufsschülerinnen und Berufsschüler mitnehmen möchten, was an der Hochburg geht. Zudem werden Interessierte direkt eingeladen sich vor Ort im Schulalltag einen Eindruck vom LBZ zu verschaffen. Der direkte und ehrliche Austausch mit den Studierenden selbst, z.B. in den Pausen oder auf ein Bier nach dem Unterricht, ist dabei wichtig und weniger die Werbung der Lehrkräfte. Ansonsten besuchen wir viele Berufsschulen und bieten Online Infoabende an. 



4.      Sind die Studierenden überwiegend von elterlichen Biobetrieben?

Die Hälfte der aktuellen Ökoklasse sind auf den elterlichen (Bio-)betrieben aufgewachsen. In den Klassen zuvor war der Anteil ähnlich. Die Wirtschaftsweise ist allerdings kein Ausschlusskriterium. In bisher jeder Klasse waren Studierende, die auf konventionellen Betrieben arbeiten.  Die Tendenz zeigt, dass immer mehr ohne elterlichen Hof auf die Fachschule gehen. Diesen Studierenden möchten wir das nötige Wissen und Handwerkszeug auf den Weg geben, damit Sie ein Unternehmen gründen können oder einen  Hof außerfamiliär übernehmen und leiten können.



5.      Wo siehst du die größten derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen an der Fachschule?

Die Studierenden Tag für Tag bei immer komplexeren Gegebenheiten und steigendem Kostendruck auf ihre zukünftigen Arbeiten als Unternehmerin und Unternehmer vorzubereiten bzw. ihnen das Rüstzeug hierfür mitzugeben. 



6.      Welche Unterstützung wünschst du dir um die Fachschule und den Unterricht noch besser gestalten zu können?

Motivierte und praxisnahe Kolleginnen und Kollegen. Weiterhin stets offenen Hoftore, damit die Studierenden von anderen lernen und ein breites Netzwerk aufbauen dürfen. 

Fachschulklasse Ökologischer Landbau 2023-2025