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Plakat des Organic Future Camp auf den Ökofeldtagen

Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft

Wir sind das Organic Future Camp 2025: Engagierte und fachkundige junge Menschen voller Motivation, die Transformation der Land-, Ernährungs- und Lebensmittelwirtschaft anzugehen. Dabei orientieren wir uns an einer Haltung der Kooperation und möchten zukunftsfähige und konstruktive Lösungen mit allen Akteurinnen und Akteuren finden und umsetzen.


Über 100 junge Menschen - 48 Stunden-1Vision



16 Punkte Plan des OFC

  1. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft wählen das Prinzip der Vielfalt als Basis ihres Entscheidens und Handelns und bringen es in allen Bereichen der Wertschöpfungskette zur Wirkung. Geschlechtergerechtigkeit und die Be-rücksichtigung intersektionaler Diskriminierungen sind Voraussetzungen für Vielfalt.
  2. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft beinhalten Kreisläufe und Ressourcen. Sie setzen sich ein für das Denken und Arbeiten in Kreisläufen, für eine generationengerechte Ressourcennutzung und die aktive Verhinderung von Verschwendung in jeder Stufe des Systems.
  3. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft setzen auf die Stärkung stets vorranging regionaler Wertschöpfung und transparenter Liefer-beziehungen durch lokale Netzwerke und Kooperationen.
  4. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft fordern praxisorientierte Bildungsangebote in allen Gesellschaftsschichten, um Einblicke vom Acker auf den Teller zu verstetigen. Das bedeutet, niedrigschwellig intergenerationelles Ler-nen zu erhalten, ökologische Kenntnisse zu vermitteln und ein stabiles Basiswissen aufzubauen.
  5. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft brauchen die Stärkung und Förderung ländlicher Räume, insbesondere in Bezug auf Care,- Mobilitäts-, Bildungs-, Gesundheits- und Kulturinfrastrukturen, um die Attraktivität ländlicher Räume zu stärken und sozial gerechter zu machen.
  6. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft verlangen Arbeitsbedingungen, bei denen Arbeitsschutz, Aufklärung über Arbeitsrechte, Sensibilisierung für Machtverhältnisse, Relevanz psychischer und körperlicher Gesundheit, faire Entlohnung und soziale Absicherung selbstverständlich sind.
  7. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft benötigen attraktive inklusive Ausbildungsbedingungen. Dies bedeutet eine ganzheitlich agrarökologische Lehre, die beständig partizipativ aktualisiert wird, praxisbezogen ist, Lehrkräfte fortbildet und einen niedrigschwelligen (Quer)Einstieg ermöglicht.
  8. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft fordern Zugang zu Land durch den Schutz von Land vor Ausverkauf, durch die Verabschiedung wirkungsvoller Agrarstrukturgesetze und durch die sozial-ökologisch ausgerichtete Landnutzung.
  9. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft fordern eine Förderpolitik, die auf die Honorierung von Gemeinwohl und Ökosystemdienstleistung ausgelegt ist und nicht auf pauschale Flächensubventionierung. Dies unterstützt eine vielfältige Agrarstruktur und damit insbesondere kleine und mittlere Betriebe entlang der Wertschöpfungskette.
  10. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft verlangen die Stärkung bäuerlicher Höfe und weiterverarbeitender Handwerksbetriebe und stellen sich gegen ernährungsindustrielle Großkonzerne und ihre Monopole, Kartelle, ihre politische Macht und Patente.
  11. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft brauchen eine flächengebundene artgerechte Tierhaltung, im Sinne von Food-Feed-Fuel, mit deutlich reduzierten Tierzahlen, robusten Rassen, mehr Weidehaltung und einem angepass-ten Tiergesundheitsmanagement.
  12. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft fordern verschiedenste Formate von Betriebsübergaben und alternative rechtliche Rahmenbedingungen auch für kollektive Betriebsstrukturen und gemeinschaftliches Landeigentum.
  13. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft fordern die stärkere Förderung des Ökolandbaus als staatlich kontrolliertes ganzheitliches System, dessen Umweltleistungen anerkannt sind. Wir setzen uns auch ein für die Stärkung agrarökologischer Praktiken in der gesamten Landwirtschaft.
  14. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft setzen auf einen Ansatz, der Innovation und Nachhaltigkeit systemisch angeht, statt sich auf kurzfristige technische Versprechen ohne Nutzen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu verlassen. Daher lehnen wir die geplante Deregulierung gentechnisch veränderter Organis-men aus neuen Gentechniken ab.
  15. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft brauchen konzept-basierte Existenzgründungsförderung inklusive einer kostenlosen Beratungs- und Koordinationsstelle und vereinfachtem Zugang zu Kapital. Dabei müssen außer- und innerfamiliäre Unternehmensnachfolgen sowie Neugründungen unterschieden werden.
  16. Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft sehen es als notwendig an, dass Land- und Lebensmittelthemen Teil des täglichen politischen Diskurses werden und junge Perspektiven dauerhaft aktiv einbezogen werden.