Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) (Hrsg.). Pflanzenbau Einkorn. August 2014
Geschichte
Einkorn gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und wird auch als „Urgetreide“ bezeichnet. Schon vor etwa 10.000 Jahren wurde Einkorn im Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds (im heutigen nördlichen Syrien und der südlichen Türkei) angebaut. Nach Mitteleuropa kam das Urgetreide um 4500 bis 4000 v. Chr. Bis heute wurde Einkorn kaum züchterisch bearbeitet, worauf die fehlende Standfestigkeit der vorhandenen Herkünfte und Sorten im Anbau beruht.

Anbau
Die meisten Einkorn-Genotypen können sowohl im Herbst als auch im Frühjahr gesät werden. Die unterschiedliche Winter- härte sollte jedoch beachtet werden. Die Aussaat erfolgt als Vese. Anbauhinweise
Aufbereitung
Einkorn wird in Vesen geerntet und muss daher entspelzt werden. Die Spelzen werden in einem besonderen Arbeitsgang entfernt, dem sogenannten Gerben.
Verwendung
Einkorn wird zu Mehl, Brot, Gebäck oder Nudeln verarbeitet. Als Beimischung eignet es sich besonders gut
um das jeweilige Produkt farb- lich und ernährungsphysio- logisch aufzuwerten. Die gelbliche Farbe ist auf die hohen Gehalte an Caro-
tinoiden zurückzuführen. Ein- korn wird auch als Brau- getreide verwendet. Rezept
Ernährungsphysiologische Eigenschaften
Einkorn enthält im Vergleich zum Weizen deutlich mehr wertsteigernde und gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, darunter Mineralstoffe wie z. B. Zink und Selen sowie sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen auch die Carotinoide zählen. Auch der Eiweißgehalt ist mit 14 bis 18% deutlich höher als bei Weizen. Einkorn gehört wie Dinkel und Emmer zu den Weizen und enthält Gluten, so dass es für Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, unverträglich ist.