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Steckbrief Emmer: Rückkehr eines Urgetreides

Das wiederentdeckte Urkorn fasziniert Forscher, Landwirte, Bäcker, Müller und Verbraucher gleichermaßen.

Mit urigem Charme voll im Trend

Emmer (Triticum turgidum ssp. dicoccum) ist der Urweizen der neolithischen Revolution, der Jahrtausende lang die Hauptgetreideart der Menschheit darstellte. Aktuell wird sein Wiederanbau sehr kleinflächig versucht, insbesondere im Ökolandbau1 Emmer wurde usprünglich vor etwa 9000 Jahren im heutigen Nordsyrien angebaut. Bis heute hat der Emmer nur eine geringe Anbaubedeutung, weshalb er nur eine geringe züchterische Bearbeitung erfahren hat. Die alte Getreideart war daher fast vergessen. Dank intensiver Forschung an der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim, hat das aromatisch-würzige Getreide wieder Bedeutung erlangt. Vor allem bei Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich gesundheitsbewusst ernähren oder die geschmackliche Vielfalt schätzen, ist das Urkorn sehr beliebt. Aufgrund der Nachfrage besitzt der Emmer für ökologische Betriebe sowie für Kleinbäckereien, die sich mit Spezialitäten behaupten, ein interessantes Marktpotenzial.2

Fakten:

  • Vorfahren des Weizens
  • Spelzgetreide wie Dinkel >> Gerben notwendig
  • nussig würziger Geschmack
  • geringe Standfestigkeit
  • enthält Gluten
  • Guten Appetit!

Emmerotto

Zutaten für 4 Portionen

  • 2 bis 2,5 Tassen Emmer
  • 1 Zwiebel, Öl
  • ½ dl Rotwein
  • 1½ Tassen Gemüsebrühe
  • Pfeffer, Lorbeerblätter
  • Italienische Gewürzmischung
  • Parmesan
  • Sauerrahm

zum Rezept

Anbau

Der Anbau von Winteremmer entspricht in vielen Punkten dem des Dinkels. Oberste Priorität im Emmeranbau ist der Erhalt der Standfestigkeit, z. B. durch geringe Düngung, eine späte Stellung in der Fruchtfolge und Gesundererhaltung des Halms. Anbauhinweise

Aufbereitung

Zum Entfernen der Spelzen ist ein zusätzlicher Arbeitsgang ("Gerben") in speziellen Schälmühlen erforderlich.

Forschung

Die Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim untersucht seit Jahren die Erträge, Widerstandsfähigkeit und Anbauvarianten von Emmer. Ziel ist es gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten, Bäckereien und Müllern die Anbau- und Verarbeitungseigenschaften zu verbessern. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erträge von Emmer etwa 20 % unter denen von Dinkel liegen. Dennoch erreichen bereits heute zwei geschützte Emmersorten RAMSES und HEUHOLZER KOLBEN ein Ertragsniveau, das mit der klassischen Dinkelsorte Oberkumer Rotkorn vergleichbar ist 2.

Aktuell wird sein Wiederanbau sehr kleinflächig versucht, insbesondere im Ökolandbau und nachhaltig konventionellen Anbau, was vor allem aber an der fehlenden Kenntnis zum Anbau und Verarbeitungseigenschaften und insbesondere an der Wahl geeigneter Sorten für die heutige Landwirtschaft scheitert. Genau darauf zielt das Forschungsprojekt ab.1

Emmer-Brot

Fragen Sie bei Ihrer Bäckerei nach Emmer-Brot oder backen Sie es selbst.zum Rezept

Quellen:


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