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Steckbrief Amarant: Mehr Sein als Schein

Auch wenn die Samenkörner des Amarant den Eindruck erwecken, es handle sich um ein Getreide, so ist das nicht der Fall. Das Pseudogetreide hat es trotzdem in sich: es punktet mit einer herausragenden Nährwertzusammensetzung, ist in vielen biologischen Knabberprodukten enthalten und ist zugleich dekorativ.

Geschichte

Amarant zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit und ist in Zentral- und Südamerika beheimatet. Amarant galt bei den Inkas, Azteken und Mayas als heilige Pflanze. Sie schrieben ihr eine lebensverlängernde Wirkung zu. Die Spanier verboten im 16. Jahrhundert den Anbau von Amarant aufgrund seiner starken religiösen Bedeutung für die Indios. Wegen des Verbots geriet die Pflanze für Jahrhunderte fast in Vergessenheit.



             

Botanik

Amarant ist ein Pseudogetreide, da seine Samen zwar wie Getreide aussehen und auch so verwendet werden; aber es gehört nicht zur Familie der Süßgräßer, sondern zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) und ist mit der Roten Bete, der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt. Als C4-Pflanze zeichnet sich Amarant durch eine effiziente Licht- und Wasserausnutzung aus.

Anbau

Amarant kann wie Getreide in der Fruchtfolge stehen. Für die Folgekultur besteht keine Durchwuchsgefahr. Da Amarant sehr frostempfindlich ist, sollte er erst Ende April bis Anfang Mai ausgesät werden.Anbauhinweise

  • Guten Appetit!

                                                    Geschmorter Orangen-Fenchel auf Amarant

Zutaten für 2 Portionen

  • 2 Fenchel
  • 1 TL Curry
  • 500 ml Orangensaft
  • 1 Esslöffel Honig
  • 25 ml Olivenöl
  • 250 g Amarant
  • Gemüsebrühe, Salz und Pfeffer
  • Gehacktes Fenchelgrün

zum Rezept

Aufbereitung

Unmittelbar nach der Ernte müssen die Körner auf 10% Wassergehalt heruntergetrocknet werden. Eine anschließende Reinigung ist vor der Lagerung unbedingt erforderlich.

Ernährungsphysiologische Eigenschaften

Amarant ist glutenfrei. Dies macht ihn zu einem vollwertigen und verträglichen Getreideersatz, der sich besonders für Zöliakiepatienten eignet. Amarant hat einen hohen Eiweißgehalt (ca. 16%1) und ein hervorragendes Aminosäureprofil. Verglichen mit Getreide hat es einen deutlich höheren Gehalt an der essentiellen Aminosäure Lysin. Darüber hinaus beträgt der Eisen, Magnesium und Calziumgehalt ein Mehrfaches dem von Roggen und Weizen.

Verwendung

Amarant eignet sich nur begrenzt zum Backen. Es ist im Biohandel als Korn oder gepuffter Amarant erhältlich. Die Samen sind auch in vielen Knabberprodukten wie Müslimischungen, Riegeln, Waffeln oder Knäckebroten enthalten.

Nährwert pro 100g [2]

Amarant
 16 g
9,0 g
 215 mg
310 mg
 9,0 mg
 3,7 mg
Weizen
(Vollkorn)
12 g
11,5 g
25 mg
130 mg
5,0 mg
3,4 mg
Weizen
(Typ 405)
11 g
4,0 g
15 mg
15 mg
1,4 mg
0,7 mg

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