Familie Herz hat ihren Betrieb 2016 umgestellt und seitdem ist der Betrieb in einem stetigen Wandel und hat die Anzahl seiner melkenden Kühe auf 38 reduziert. Als Gründungsmitglied der Bruderkalb-Initiative Hohenlohe trägt der Betrieb maßgeblich dazu bei, die Kreislaufwirtschaft in der biologischen Milchviehhaltung zu verbessern.
Betriebsdetails im Überblick:
Betriebszahlen
Standortdaten
Arbeitsstruktur: 1 Familien AK Vollzeit + 0,9 Familien AK drei Personen anteilig
Div.: Vermarktung Bruderkälber
Seit 2016 wirtschaftet Familie Herz biologisch und bis heute befindet sich der Betrieb in einem kontinuierlichen Umbau-Prozess. Um den 1981 erbauten Boxenlaufstall weiter nutzen und aktuellen Erfordernissen anpassen zu können, musste umgebaut werden. Dadurch hat sich zwar die Anzahl der Liegeplätze im Stall verringert, aber das Tierwohl deutlich verbessert. Durch ein flexibles System mit mutter- oder ammengebundener Kälberaufzucht ist zudem eine besonders naturnahe Aufzucht möglich. „Wir entscheiden einfach individuell von Tier zu Tier, wie wir das Zusammenleben von Mutter und Kalb gestalten“ erzählt Sabine Herz, denn die Ansprüche der Tiere können stark variieren. Im Ackerbau und Futterbau setzt Oliver Herz auf Sicherheit. Die Versorgung der Tiere mit eigenen Futtermitteln hat höchste Priorität und durch ein eigenes Getreidelager ist er in seiner Planung besonders unabhängig und flexibel, so kann er besonders gut auf aktuelle Gegebenheiten reagieren.
Der Betrieb folgt einer klassischen 7-gliedrigen Fruchtfolge:
Kleegras (2-jährig) – Weizen – Mais – Wintergerste – Hafer – Dinkel
Ebenso wird mit Sommergerste, Zwischenfrüchten und Leguminosen-Gemenge-Anbau die Fruchtfolge weiter vervielfältigt. In den nächsten Jahren plant Oliver Herz auch wieder in den Sojaanbau einzusteigen.
Speisegetreide wird über die organisch-biologische Erzeugergemeinschaft Hohenlohe-Schrozberg abgesetzt und Futtergetreide an umliegende Berufskolleginnen und -kollegen vermarktet. Der Großteil der erzeugten Rohstoffe bleibt allerdings als Futtermittel auf dem eigenen Betrieb.
Durch das eigene Getreidelager und die dort angefertigte Kraftfutter-Mischung kann der Bedarf der Fleckvieh-Herde komplett aus eigenen Futtermitteln gedeckt werden.
Abgesehen von wenigen mineralischen Ergänzungsdüngern zum Nährstoffausgleich, wie etwa Kalk oder Magnesium-Sulfat kauft der Betrieb keine Düngemittel zu.
In der Grünlandwirtschaft gibt es sowohl intensiv wie auch extensiv genutzte Flächen und FFH-Wiesen.
Der Umbau des Milchviehstalls ist zwischenzeitlich abgeschlossen, der gesamte Sall wurde mit Kombi-Boxen mit Matte und Stroh ausgestattet. Die knapp 40 melkenden Fleckviehkühe haben in den Sommermonaten Zugang zu einer Weide, die sich direkt an den Stall anschließt. Die Fleckviehherde mit einer durchschnittlichen Leistung von 6.400 Litern wird in einem Doppel-Vierer-Fischgräten-Melkstand gemolken.
Die männlichen Kälber werden zu 100 % am Betrieb aufgezogen und bleiben im 2020 fertiggestellten Kälberstall mit Zugang zur Streuobstwiese, bis sie mit etwa 7 Monaten geschlachtet werden. Vermutlich im Winter 2024/2025 soll bei Familie Herz der neue Jungvieh- und Bullenmaststall fertig gestellt sein.
Vermarktung der männlichen Tiere über die Bruderkalb-Initiative Hohenlohe.
Die Initiative setzt auf die regionale Kooperation und Vermarktung von Bio-Kälbern aus der Milchviehhaltung. Familie Herz setzt ihre komplette männliche Nachzucht über diesen Weg ab.
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