Auf dem Lorenzhof ist die Erhaltung und Verbesserung der Artenvielfalt genauso Thema wie die nachhaltige und regionale Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln. Dabei steht das Tierwohl und das Arbeiten im größtmöglichem Einklang mit der Natur im Zentrum des Wirtschaftens bei Familie Lorenz-Gasse.
Betriebsdetails im Überblick:
Betriebszahlen
Standortdaten
Arbeitsstruktur: 3 Familien AK + 2 Auszubildene und 0,2 Saison AK
Div.: Direktvermarktung
Familie Lorenz-Gasse legt Wert auf eine enge Bindung und Identifikation ihrer Kunden und der Bevölkerung mit ihrer Bewirtschaftung. Sinnbildlich dafür ist ein kleiner Hofladen, der zentral zwischen Stallgebäude, Scheune und Wohnhaus liegt. Auf dem Lorenzhof geben etwa 50 Kühe der Rasse Holstein x altdeutsches Niederungsrind die Heumilch, die sowohl nach Demeter als auch nach Bioland-Richtlinien zertifiziert ist. 2020 wurde ein neuer Stall für Jungvieh gebaut, um eine kuhgebundene Kälberaufzucht zu ermöglichen und dadurch das Tierwohl zu verbessern. Der Ackerbau ist durch Vielfalt geprägt, neben dem Futterbau für das Milchvieh werden auch Kulturen wie Linsen, Raps, oder Lein für die Direktvermarktung angebaut. Dass die Artenvielfalt und Biodiversität eine Herzensangelegenheit von Familie Lorenz-Gasse ist, merkt man auch den vielen Nistmöglichkeiten für Vögel, Blühmischungen für Insekten und den fünf Bienenvölkern, die Richard Gasse noch nebenbei hält.
Klassische Fruchtfolge: 2-jährig Kleegras, Dinkel, Braugerste –darauffolgt entweder ein Hafer-Ackerbohnen-Gemenge oder ein Hafer-Linsen-Gemenge gefolgt von Roggen oder Lein bzw. Raps oder Mais.
Soweit möglich werden auf dem Lorenzhof Untersaaten (bevorzugt Kleegras) eingesetzt. Neben Gülle und Mist aus der Aufzucht und Milchviehhaltung wird zudem Kalk als Zusatzstoff verwendet.
Auf dem Lorenzhof gibt es eine Getreidereinigung die Rund 5 Tonnen die Stunde reinigen kann. Diese wird hauptsächlich zur Reinigung der eigenen Ernte verwendet.
Die rund 50 Milchkühe auf dem Lorenzhof hatten früher eher Holstein-Genetik, heute wird jedoch vermehrt das altdeutsche Niederungsrind eingesetzt, was die Herde robuster und langlebiger macht. Mit der seit 2020 etablierten, kuhgebunden Kälberaufzucht wird Richard Gasse nun auch seinen eigenen Ansprüchen ans Tierwohl gerecht. Hier gibt es laut ihm kein Pauschalrezept, jede Kuh und jedes Kalb sind anders und daher variiert der Zeitpunkt, bei dem die Kälber nicht mehr beim eigenen Muttertier sondern an einer Amme trinken. Im Durchschnitt sind es aber etwa 10 Tage, dann gehen sind die Kälber in Gruppen einer Amme zugeteilt, mit der sie dann auch schon früh mit auf eine eigene Weide gehen.
Durch den Stallneubau verbleiben die Kälber nun auch länger auf dem Betrieb und werden entweder als Milchmastkälbchen mit etwa 7 Monaten oder als Masttiere verkauft.
Direktvermarktung: „Speisekammer“: Zentral auf dem Hofplatz steht eine kleine Holzhütte, in der sich die Kunden selbst bedienen können. Angeboten werden hofeigene Produkte wie Linsen, Leinsamen und Honig sowie die verarbeiteten Milchprodukte der Käserei Leupolz.
Urlaub auf dem Bauernhof: Auf einer angrenzenden Wiese kann man ein kleines Holzferienhaus mieten.
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