Schweinezucht in alten Gebäuden neu zu denken, das hat Dietmar Lober über Jahre hinweg geplant und verwirklicht. Den betriebseigenen Kreislauf im Blick zu haben und gleichzeitig regionale Strukturen zu unterstützen sind Kern der Betriebsphilosophie.
Betriebsdetails im Überblick:
Betriebszahlen
Standortdaten
Arbeitsstruktur: 1 Familien AK
Die Zuchtställe auf dem Betrieb Lober wurden in den siebziger Jahren gebaut und nach seiner Betriebsübernahme war Herr Lober lange nicht sicher, wie er den Betrieb weiterführen möchte. Wie kann die Schweinezucht mit damals knapp 100 Muttersauen in die Zukunft geführt werden? Herr Lober hat darauf seine ganz individuelle Antwort gefunden. In gut 4 Jahren (2012 - 2016) hat er seinen Sauenbestand auf 70 reduziert, mit viel Kreativität und Einsatz den Stall komplett selbst umgebaut und dabei viele individuelle Lösungen für seine Fragestellungen gefunden. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten erfolgte dann auch die Biozertifizierung, im Ackerbau musste sich dadurch allerdings kaum etwas ändern. Auf dem Betrieb wurden schon lange keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und mineralischen Düngemittel mehr eingesetzt. Mit einer mittlerweile 9-gliedrigen Fruchtfolge hat Herr Lober seine Systeme möglichst optimal aufeinander abgestimmt.
Typische Fruchtfolge: (Untersaat-)Klee (Rotklee) – Sommergerste – Wintergerste (Zwischenfrucht) - Erbse Hafer Gemenge / Soja – Winterweizen – (Untersaat-)Klee (Rotklee) – Mais (Silo und Körnermais) – Ackerbohne / Hafer – Wintertriticale
Klee wird in der Fruchtfolge als Untersaat in Weizen und Triticale im Frühsommer gesät und steht dann für etwa 1,5 Jahre. Um die Kleenachsaat ökonomisch sinnvoll gestalten zu können, wird Saatgut aus eigenem Drusch eingesetzt.
100 % der erzeugten Futtermittel (Getreide und Leguminosen) werden im eigenen Betrieb für die Fütterung und etwa 50 % des Strohs als Einstreu verwendet. Zusätzlich gibt es eine klassische Futter-Mist-Kooperation mit zwei anderen Bio-Betrieben, die sowohl einen großen Teil des Klees wie auch Silomais und das restliche Stroh bekommen und im Austausch erhält Hr. Lober Gülle und Festmist.
Der Umbau des Schweinestalls ist sehr individuell gestaltet und Herr Lober hat lange an perfekten Lösungen für seine Anforderungen gefeilt. Jetzt ist sein Stall optimal auf seinen Bedarf und das Wohlergehen der Tiere ausgerichtet.
Mit zwei Pietrain-Ebern setzt der Betrieb Lober auf Natursprung bei seinen knapp 70 Zuchtsauen. Einzige Ausnahme ist die eigene Remontierung, dort wird Deutsche Landrasse oder Schwäbisch-Hällisches Landschwein eingesetzt. Lange Lebensleistung und gute Charakter-Eigenschaften sind Herrn Lober bei den Zuchtsauen wichtiger als die Produktivität. Daher variiert die Wurfgröße zwischen 7 und 15 Ferkeln. Nach dem Werfen bleiben die Mütter rund 3,5 Wochen mit ihren Ferkeln alleine in einem Abteil, bevor es in die Gruppensäuge-Phase geht, wo je 3 - 4 Sauen mit ihren Ferkeln gemeinsam untergebracht sind. Mit etwa 8 Wochen ziehen die Ferkel in den Aufzuchtstall um - verkauft werden sie nach circa 13 - 15 Wochen. Rund zwei Drittel der Ferkel gehen an einen 60 km entfernten Mäster und der Rest geht in Gruppen zu 2 - 50 Ferkeln an kleinere Biobetriebe.
Die Tiere fressen, wenn immer möglich, frisches Grünfutter und über die Wintermonate Heu und Silage. Die Verarbeitung und Mischung der Futterkomponenten erfolgt ausschließlich auf dem Hof und wird je nach Stall individuell zugeteilt. Futterzukauf beschränkt sich in „normalen“ Ertragsjahren aufs Mineralfutter.
Es gibt auf dem Betrieb Lober keine klassischen Zeit-Rhythmen für Besamung und Abferkeln, da sich das nur schwer mit dem Natursprung vereinbaren lassen würde.
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