Das Hofgut Rengoldshausen ist einer der ersten bio-dynamischen Standorte in Deutschland und Baden-Württemberg und Markus Knösel arbeitet hier in langer Tradition aber mit kontinuierlicher Veränderung. Die regionale Wertschöpfung und Erhaltung regionaler Kreisläufe stehen im Mittelpunkt des Wirtschaftens.
Betriebsdetails im Überblick:
Betriebszahlen
Standortdaten
Arbeitsstruktur: 2 Familien AK + 7 Fest AK + bis zu 8 Saison AK im Feldgemüse + 2 Azubis
Div.: Handels GmbH + Direktvermarktung + Saatgutzüchtung
Die Weiterentwicklung der ökologischen Praxis ist auf dem Hofgut genauso Tradition wie die Anwendung langjährig bewährter Methoden - das zählt auf dem Acker genauso wie im Stall. Zahlreiche Versuche und Projekte werden hier in der ökologischen Praxis umgesetzt. Im Ackerbau arbeitet der Betrieb seit über 20 Jahren pfluglos und beschäftigt sich seit gut sechs Jahren intensiv mit den Prinzipien der „regenerativen Landwirtschaft“. Das Milchvieh erhält eine kraft- und gärfutterfreie Ration. Der Kreislaufgedanke lebt in Rengoldshausen durch muttergebundene Kälberaufzucht, Kurzrasenweide und angegliederte extensive Mast der Bruderkälber. Bei der Genetik setzt Frau Knösel auf Original Schweizer Braunvieh und kann nach fast 20 Jahren Zucht inzwischen mit 3 Stieren aus der eigenen Nachzucht komplett auf eigene Genetik setzten. Das Hofgut arbeitet bezüglich der Legehennen mit der ÖTZ zusammen und hält die Nutzungskreuzung Coffee & Cream.
Die Fruchtfolge in Rengoldshausen:
Luzerne/Kleegras (2-jährig) – Kartoffel oder Rote Beete – Dinkel – Wurzelgemüse (Möhren, Pastinaken, Petersilie, Sellerie) – Kürbisgewächse (Hokkaido, Butternut) – Winterhafer/ Winterweizen
Im Hackfruchtbereich setzt Herr Knösel konsequent auf die Häufelpflugtechnik nach Turiel und arbeitet seit 2001 ohne wendende Bodenbearbeitung. Durch die Anwendung der Prinzipien der „regenerativen Landwirtschaft“ sind über 95 % der Flächen des Hofguts permanent begrünt. Zwischenfrüchte, Flächenrotte und Untersaaten sind weitere Komponenten, die von großer Bedeutung in der Ausgestaltung des Ackerbaus sind.
Bei der Düngung kommt ausschließlich Kompost auf Basis von Rinderdung ergänzt mit Hühnerdung, Gemüseabfällen oder Grüngut zum Einsatz.
Etwa 20 % der Marktwarenproduktion im Ackerbau werden über die Direktvermarktung vor Ort verkauft. Den Rest verkauft das Team von Hofgut Rengoldshausen über eine Erzeugergemeinschaft an Naturkostläden, Feneberg und Edeka Südwest.
Milchvieh
Im 2010 neu sanierten Stall sind die 50 Milchkühe samt Nachzucht mit direktem Weidezugang untergebracht. Im Stall werden sowohl die Liegeflächen als auch die Laufgänge eingestreut, je nach Verfügbarkeit mit Stroh in den Liegeflächen und beispielsweise Heckenschnitt in den Laufgängen. Da der Betrieb kein Gärfutter einsetzt, gibt es eine Heutrocknungsanlage mit Unterdach-Absaugung und auf Grund der sehr guten Milchqualität kann das Hofgut Rengoldshausen Vorzugsmilch verkaufen. Diese wird direkt vor Ort in Flaschen abgefüllt und zu etwa 50 % über die Direktvermarktungswege abgesetzt. Da Herr Knösel von den Leistungseigenschaften im Sinne der nachhaltigen Entwicklung des Original Schweizer Braunviehs überzeugt ist, setzt er seit 17 Jahren auf diese Genetik. Mit Triple-A Anpaarungsverfahren können 3 Bullen aus eigener Nachzucht die genetische Vielfalt aufrechterhalten.
Rindermast
Die Rinder und Mastbullen laufen über die Sommermonate komplett auf umliegenden Weiden und werden ohne Kraftfuttermitteleinsatz gemästet. Neben der Kurzrasenweide erhalten sie Wurzelgemüse als Saftfutter. Durch die Ausstattung für teilmobile Schlachtungen werden die Tiere direkt vor Ort geschossen und in Kooperation mit dem Schlachthof Überlingen zerlegt, bevor sie in die Vermarktung gehen.
Legehennen
Auf dem Hofgut Rengoldshausen kommen die Nutzungskreuzungen „Coffee“ und „Cream“ von der ÖTZ zum Einsatz. Gehalten werden die 650 Legehennen in zwei vollmobilen Ställen. Die Hennen fressen zu rund 60 % eigene Futtermittel.
Die weiblichen wie auch die männlichen Tiere kommen als Eintagsküken auf den Betrieb. Die ersten 8 Wochen wachsen sie gemeinsam auf, bis sie nach Geschlecht getrennt werden.
Bruderhahnaufzucht
Ab der 8. Woche werden die Bruderhähne vornehmlich mit Kartoffeln, Getreide und anderer B-Ware gefüttert, um auch hier möglichst wenig Nahrungsmittelkonkurrenz zu erzeugen.
Hofladen & Abokiste
Die Direktvermarktung wurde 1995 und der Gemüsebau im Jahr 2019 von der sonstigen landwirtschaftlichen Produktion komplett abgekoppelt und beide laufen personell und organisatorisch selbstständig.
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